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So beeindrucken Sie bei der Schwächen Frage im Vorstellungsgespräch.

14.01.22

Sie ist einer der meist gefürchtetsten Fragen im Vorstellungsgespräch – die typische Frage nach Ihren Schwächen. Ich wurde sogar einmal als Bewerber von einem Geschäftsführer gefragt, welche fünf Schwächen ich nennen könnte. Das war zugegeben schon extrem. Aber die Praxis zeigt: diese Frage ist nach wie vor regelmäßiger Bestandteil von Bewerbungsgesprächen.


Ausweichende Antworten fallen auf


Die Herausforderung bei der Beantwortung dieser klassischen Bewerbungsfrage liegt auf der Hand. Kein Bewerber möchte eine Antwort geben, die eine mangelnde Eignung für die offene Stelle interpretieren lässt. Deshalb neigen viele Bewerber dazu ausweichende Antworten zu geben. Eine dieser sind positive Schwächen. Das sind Schwächen, die eigentlich keine Schwächen sind, sondern sogar Stärken offenbaren. Hierzu gehört der Klassiker: Perfektionismus. Perfektionismus kann in der Tat eine Schwäche sein. Das gilt z.B. dann, wenn der Bewerber mit dieser erläuternd offenbart in der einen oder anderen Arbeitssituation ein Ziel verfehlt zu haben. Jedoch bringt Perfektionismus auch positive Effekte hervor und lässt diese vermeintliche Schwäche schließlich doch wieder gut aussehen. 

Erfahrene Gesprächspartner erkennen dieses Ausweichen des Bewerbers sehr schnell. Genauso erkannte ich es mit meinen Kollegen:innen, wenn Bewerber scherzhafte Antworten gaben, um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen. Hier gehört z.B.: „Ich habe eine Schwäche für Schokolade“. Die universelle Schwäche „Ungeduld“ konnten wir übrigens irgendwann auch kaum mehr hören. Völlig versagt haben schließlich Bewerber, die letztlich keine Schwäche – trotz wiederholten Nachfragens – nennen konnten. Dies zeugte insbesondere von mangelndem Reflektionsvermögen.


Machen Sie sich das bitte erst einmal bewusst


Zur perfekten Antwort dieser Frage müssen Sie sich vorher einmal eins bewusst machen:

Kein Mensch ist perfekt.

Schwächen machen uns sogar menschlich. Und es zeugt von persönlicher Größe diese zu erkennen, sie zu verstehen, sie mit andere Mitmenschen zu reflektieren und an diesen zu arbeiten. Nennen Sie deshalb ehrliche Schwächen und machen Sie deutlich, dass Sie diese für sich erkannt haben und versuchen sich von diesen zu lösen. Natürlich sollten Sie keine für die offene Stelle gravierende Schwäche offenbaren, wie z.B. mangelndes Zahlenverständnis bei einer Buchhalterstelle.


Das beeindruckt bei der Schwächen Frage


So habe ich z.B. gerne zugegeben, dass mich ein zu hoher Anteil administrativer Aufgaben erheblich demotiviert. Im gleichen Atemzug habe ich aber auch erklärt, dass ich daran arbeite, indem ich diese verteilt in geeigneten Zeitabschnitten des Arbeitstages erledige. Oder, dass ich es im beruflichen Alltag zu oft versäume, mir regelmäßig aktiv Feedback zu meiner Leistung einzuholen und ich deshalb mittels Kalendereinträgen daran erinnert werde. Es ist mir auch bereits ab und an passiert, dass ich mich in Aufgaben aufgrund zu großen Interesses zeitlich viel zu umfangreich investiert habe. Das führte dazu, dass ich Fristen verpasst habe.

Möglicherweise stellen Sie beim Lesen dieser Schwächen bereits selber fest, dass sie mich nicht in ein erheblich schlechtes Bild rücken, sondern meinem Profil viel mehr Schärfe bzw. Charakter verleihen. Machen Sie sich diese Wirkung im Vorstellungsgespräch ebenfalls zu nutze. Ich bin aus eigener Erfahrung überzeugt: Ihre Gesprächspartner werden Ihre Offenheit und Ihr Maß an Selbstreflektion zu schätzen wissen.


Souveränes Antworten mit Hilfe eines Trainings


Wenn Sie sich bei der Beantwortung dieser und vieler anderer kniffligen Fragen unsicher fühlen, dann kann ich Sie gerne mit einem Training für Vorstellungsgespräche unterstützen. Dazu erkläre ich Ihnen auf meiner Produktseite mehr.